Mitte der dreißiger Jahre entsandte die Leitung der Baťa-Werke ihre technischen Angestellten nach Holland, Deutschland, in die Schweiz und nach Österreich, um dort die besten europäischen Schwimmbäder zu studieren. Das ursprüngliche am E-Werk gelegene Bad genügte nämlich nicht mehr den Bedürfnissen der ständig wachsenden Stadt. Deshalb hat der Architekt Vladimír Karfík 1935 die Pläne für ein Schwimmbad mit einem 25-Meter-Becken ausgearbeitet, das auch die Möglichkeit bot, Schwimmwettkämpfe oder Wasserpolospiele auszurichten. Außer dem erhaltenen Winterbad war Karfík gleichzeitig auch Autor des heute nicht mehr existierenden beheizten Schwimmbads im Zlíner Fabrikareal.
Während den Vorbereitungsarbeiten zum Entwurf war die genaue Lage des Hallenbads noch nicht festgelegt, in einem aus dieser Zeit stammenden Text wurde jedoch das Konzept vorgestellt, die verglaste Südfassade in den Sommermonaten so zu öffnen, dass die Badegäste sich auf dem Rasen vor dem Schwimmbad sonnen könnten.
Diese Absicht wurde aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1946 bis 1948 verwirklicht. Das Projekt stammte wieder in Zusammenarbeit von Vladimír Karfík, Josef Holeček und Ladislav Ambrožek. Das Winterbad wurde an der Stelle der ehemaligen Ziegelei der Firma Baťa in der Nähe des Schulareals und der Internatsgebäude errichtet. Die neuen Sportmöglichkeiten wurden darüber hinaus durch ein Stadion für die Jugend erweitert, das in unmittelbarer Nachbarschaft des Bades lag.
Das zweistöckige Gebäude mit Flachdach steht auf einem abschüssigen Grundstück und ist nach Nord-Süd ausgerichtet. Die regelmäßige Ordnung und Skelettkonstruktion verweisen auf die Fabrikbauten aus der Vorkriegszeit, die Spannweite zwischen den Pfeilern wuchs jedoch von den Baťaschen 6,15 m auf 6,80 m an. Das Gebäude setzte sich zusammen aus zwei getrennten Betriebsgruppen, diese Gliederung ist auch im Außenraum des Gebäudes erkennbar. Die rechteckige achsensymmetrische Disposition legte das an drei Seiten von Betriebsräumen umgebene Schwimmbecken in die südliche höherliegende Hälfte. Die Hauptfassade wird von der verglasten Eingangshalle und einer Treppe modelliert, die das Gebäude symmetrisch teilt.
Die Gliederung des Gebäudes besteht aus einer breiten Backsteinausmauerung und aus Fensterbändern in den Stockwerken und wird durch subtile Säulen rhythmisiert. Die vollständig verglaste Südfassade grenzt direkt an das Schwimmbad. Dank des großzügigen Lichteinfalls verbindet sich der Innenbereich des Hallenbades auf natürliche Weise mit dem umgebenden Grün. Teil des Entwurfs waren auch zwei Wendeltreppen, die einen direkten Zugang von der Schwimmhalle ins Freie und zum Entspannen auf der Liegewiese ermöglichen.
Man betritt das Gebäude durch einen Windfang und kommt in eine geräumige Halle, in der sich auch eine eingebaute Kasse mit heller Holzverkleidung befindet, an die Verkaufsvitrinen anschließen. Der Kassenbereich wird durch ein Lichtband über einem Gesims akzentuiert, das sich über drei Seiten des Eingangsbereichs bis zum Treppenhaus erstreckt. Eine dreiläufige, organisch geschwungene Treppe verbindet den Eingangsbereich mit dem ersten Stock, der in Umkleideräume für Frauen (in der südlichen Hälfte des Gebäudes) und für Männer (in der nördlichen Hälfte) unterteilt ist.
Von der Halle gelangte man auch in den Wannen- und Dampfbadbereich. Dort gab es auch Dienstleistungsangebote von Friseuren oder Masseuren und einen Ruheraum mit einem kleineren Becken. Diese symmetrische Aufteilung der Nebenräume wurde noch durch Garderoben für Schulen, Klubräume und Duschen ergänzt durch die man zum Hauptbecken gelangte.
Das Schwimmbecken mit den Maßen von 12 × 25 m und sechs Schwimmbahnen wurde mit einer gewellten Untersicht versehen. Ebenfalls mit Rundungen gestaltet wurde die Treppe, die zu einer Tribüne führt, für die ein Restaurant mit Blick auf die Wasserfläche entworfen wurde. Dezente Details, ein rundes Rohrgeländer oder weiche Übergangsformen der Treppe verweisen auf einen organischen Funktionalismus, der mit Vorliebe nautische Motive verwendete. Mit einer ähnlichen Formgebung konzipierte Vladimír Karfík auch das Gemeinschaftshaus im Viertel Díly (1937) und das Gebäude für die Filmlabors im Stadtteil Kudlov (1951).
Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung zählte das Winterbad in der Republik zu den am modernsten ausgestatteten Einrichtungen seiner Art. Die Wannenbäder sollten täglich annähernd 800 Personen nutzen können, das Dampfbad 500, das Schwimmbecken bis zu 2000. Die Tiefe des Beckens reichte von 80 cm bis zu 3,5 m, es standen auch zwei Sprungbretter zur Verfügung. Alle Räume wurden mit einer Crittall-Deckenheizung und in den Wänden, im Dach und den Fußböden eingebauten Heizkörpern beheizt. Für die Beckenwanne wurde das Konstruktionsprinzip Sportfonsenbad verwendet, bei dem das Wasser in einem Untertank gefiltert wird, in den es aus dem Becken zwecks gründlicher Reinigung abgelassen wird.
Ab den sechziger Jahren machte das Bad nach und nach Veränderungen durch, die einen besseren Betrieb gewährleisten sollten und mit denen man auf die Bedürfnisse der Besucher reagierte. Nach und nach wurde der Wannenbereich des Bads abgeschafft, demgegenüber wurde das Dienstleistungsangebot um Fußpflege erweitert und ein besseres Umfeld für die Beschäftigten geschaffen. Ein nachteiliger Eingriff ist die Entfernung der gewellten Untersicht im Beckenraum und die Verwendung von ungeeigneten bunten Keramikverkleidungen. Dageben sind im Innenraum bis heute Originalelemente erhalten geblieben wie etwa die Treppe und ihr Geländer, die bunten Mosaikfliesen und die Beleuchtungskörper. Im Jahr 1985 wurde neben dem Bad ein Neubau mit einem 50-Meter-Becken errichtet, beide Gebäude sind durch einen verglasten Verbindungsgang miteinander verbunden. In dem zwischen den Gebäuden liegenden Raum befindet sich heute auch ein Außenbecken.
LŠ