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Wohnhaus der Eheleute Förster

Datierung 1938 / 1973
Architekt/in Viktor Jandásek
Kode Z6
Adresse Na Požáře 178, Zlín
Öffentlicher Nahverkehr Öffentlicher Nahverkehr: Školní (TROL 1, 2, 3, 4, 5, 8, 9, 11, 12, 13, BUS 31, 32, 33, 35, 36, 38, 53, 70, 90) Slovenská (TROL 1, 3, 8, 11, 12, 13, BUS 90)
GPS 49.2231711N, 17.6718558E
Literatur
  • Ondřej Ševeček, Zrození Baťovy průmyslové metropole. Továrna, městský prostor a společnost ve Zlíně v letech 1900-1938, České Budějovice 2009

Auf einer unregelmäßigen Parzelle am Ende der Straße Cihlářská dort, wo sie auf die Straße Na Požáře stößt, wurde im Jahr 1938 für Libuše und Hugo Förster ein viergeschossiges Haus errichtet. Das mit großzügigen Wohnungen ausgestattete und zur Vermietung bestimmte Wohnhaus wurde von dem Zlíner Architekten und Bauunternehmer Viktor Jandásek gebaut, der eine erfolgreiche Baufirma leitete und für vermögende Geschäftsleute und Bürger Bauprojekte durchführte. Hugo Förster war der erste Notar Zlíns, er arbeitete mit der Firma Baťa zusammen und führte für sie jegliche mit notariellen Beglaubigungen verbundenen Amtshandlungen durch. 1934 hatten sich die Eheleute in der Straße Hluboká nur einige Dutzend Meter von dem neuen Haus entfernt ihre eigene Villa bauen lassen.
Der traditionell gebaute Backsteinbau gründet sich auf Fundamentstreifen und hat Stahlbetondecken. In den ersten Entwürfen, die Viktor Jandásek dem Bauamt vorlegte, war der Bau als dreigeschossiges Haus mit Flachdach konzipiert. Während den Vorbereitungsarbeiten wurde das Haus noch um eine Etage aufgestockt, Ergebnis war demnach ein viergeschossiges Haus, in dem das Souterrain gemeinschaftlich genutzte Räume (Waschküche, Trockenaum, Keller), eine Einzimmerwohnung für den Hausmeister und eine für zwei Autos bestimmte Garage enthielt. Die Etagen sind durch eine dreiarmige Treppe miteinander verbunden und werden durch Glasbausteinfenster und ein quadratisches Oberlicht im Dach beleuchtet. In jeder Etage befinden sich drei geräumige Wohnungen, eine Dreizimmer- und zwei Zweizimmerwohnungen, jede Wohnung verfügt auch über zwei Balkone. Zum Grundstück gehörte auch ein Hof und ein Garten, der von einem Zaun auf einem Betonsockel umgeben war, was gemäß den Forderungen des Bauamtes ebenfalls von Viktor Jandásek entworfen wurde.
Für Zlín atypisch ist die Fassadenlösung, die in vielen Elementen an Jandáseks Mietshaus für Eduard Trantírek erinnern kann, für welches der Architekt während der Bauzeit des Hauses ebenfalls den Entwurf anfertigte. Die horizontal konzipierte Baumasse des Hauses mit den halbrunden Balkonen und subtilen Geländern erschafft eine monumentale Ecke des neuen Wohnblocks. Die übrigen, organisch geformten Balkone treten an beiden Hausseiten hervor. Die regelmäßige Fassadengliederung wird durch sich abwechselnde dreiteilige und einteilige Fenster in weißen Holzrahmen bestimmt, die von einer braunen Keramikverkleidung umsäumt werden, die auch zwischen den Fenstern angebracht wurde und dadurch die horizontale Wirkung des Hauses unterstützt.
Im Jahr 1973 wurde das Haus an der Südseite über die gesamte Länge vergrößert, wobei die Grundrissgröße des Anbaus wegen den Nachbargebäuden auf die Breite von vier Metern begrenzt wurde. Damals befand sich das Haus unter der Verwaltung von Centroprojekt, deren Angestellte im Haus auch wohnten und den Anbau und eine gleichzeitige Renovierung im Rahmen einer sog. Aktion Z selbst durchgeführt haben. Die durch Teilung der ursprünglichen Wohnungen und durch den Anbau entstandenen neuen Wohnungen waren für die jungen Angestellten von Centroprojekt bestimmt. In jeder Etage des Anbaus befand sich eine Einzimmerwohnung, eine Zweizimmerwohnung und eine Garçonniere, insgesamt wurde die Kapazität um zwei Wohnungen erhöht, im Erdgeschoss entstand in der ehemaligen Garage ein Abstellraum für Kinderwagen. Alle Wohneinheiten sind von der Haupttreppe aus erreichbar, und jede Wohnung ist über einen eigenen Vorraum mit einem gemeinsamen Korridor verbunden. Die in jeder Etage entstandenen drei neuen Wohnen wurde so gelöst, dass sich ihr Zubehör im ursprünglichen Teil des Hauses befindet und die Wohnräume dann an der Südfrond des Anbaus untergebracht wurden. Der Entwurf stammte von dem Architekten Jaroslav Hošek, der ebenfalls bei Centroprojekt beschäftigt war. Der Anbau wurde sensibel an das ursprüngliche Volumen des Hauses angeschlossen, der Brizolitputz wurde farblich ebenso angepasst, wie die Klinkerverkleidung um die Fenster.
Heute dient das Haus immer noch zum ursprünglichen Zweck, im Innen- und Außenraum gibt es noch viele Originalelemente. So sind in den gemeinschaftlich genutzten Bereichen etwa die Geländer, die Eingangstür aus Holz oder der Fußboden erhalten geblieben. Das Wohnhaus der Eheleute Förster ist bis heute ein wertvolles Beispiel für die in der Zwischenkriegszeit unabhängig von der Firma Baťa in der Stadt errichtete qualitativ hochwertige Architektur .