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Bří Sousedíků

Kode Z13
Adresse Bratří Sousedíků, Zlín
Öffentlicher Nahverkehr Öffentlicher Nahverkehr: Randýskové (TROL 4, 5)
GPS 49.2175014N, 17.6506575E
Literatur
  • Zdeněk Jašek, Činnost ilegální organizace KSČ „Moravská rovnost“ na Zlínsku v letech 1943–1945, Gottwaldov 1989, S. 6-21
  • Antonín Macháň, Protifašistický odboj na Gottwaldovsku, Gottwaldovsko od minulosti k současnosti 1984, 1984, S. 66-67
  • František Nedbálek, Transport „KL 3“ Brno – KT Mauthausen, Morava v boji proti fašismu II, Brno 1990, S. 203-218

Der ersten belegten Erwähnung aus dem Jahr 1927 nach erhielt die neu angelegte und mit Familienhäusern bebaute Straße den Namen Pod Tlustou, derselbe Name wurde dann am 2. 11. 1934 amtlich genehmigt. Den Namen Bratří Sousedíků (Brüder Sousedík) trägt sie seit dem 17. 1. 1961 und erinnert an das tragische Schicksl der Brüder Nikolaj (16. 5. 1926 – 10. 4. 1945) und Květoslav (14. 10. 1928 – 10. 4. 1945) Sousedík, die mit ihren Eltern im Haus Nr. 2372 in der gegenüberliegenden Gasse (damals Na Strhanci, heute A. Randýskové) gewohnt hatten.
Der kommunistische Widerstandskampf der Zlíner Region wurde zur Jahreswende 1942/1943 durch Verhaftungen in Březnice zerschlagen und begann sich im Frühjahr 1943 allmählich wieder zu erneuern. Seinen Kern bildeten Arbeiter aus den Baťa-Werken und nahe Verwandten der verhafteten Personen. Im Laufe des Jahres 1944 formierte sich in Zlín die in sich geschlossene Organisation „Unsere Wahrheit“ („Naše pravda“), von der eine illegale Zeitschrift gleichen Namens herausgegeben wurde. Gegenüber vorhergehenden Widerstandsgruppen hat diese Organisation ihre Arbeit was Sicherheit und Konspiration betraf wesentlich verstärkt, weswegen sie von der Gestapo lange nicht gefasst werden konnte.
Erst im Februar 1945 gelang es den deutschen Sicherheitsorganen durch einen Spitzel einen Teil der Zlíner Organisation Unsere Wahrheit aufzudecken, zu verhaften und unmittelbar vor der Befreiung einen nicht geringen Teil der Festgenommenen hinzurichten oder zu foltern. Die Brüder Nikolaj und Květoslav Sousedík wurden wegen Unterstützung der Partisanen und Waffenbesitzes im Januar und Februar 1945 festgenommen. Sie wurden zunächst in einem Gefängnis von Zlín und anschließend von Uherské Hradiště gefangen gehalten, von wo aus man sie in das Brünner Kaunitz-Studentenwohnheim gebracht hat. Am 7. April 1945 wurden sie mit dem Transport KL3 in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Alle 217 deportierten Gefangenen mit der Bezeichnung Sonderbehandlung (Deckname für den Vollzug von Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren) wurden nach ihrer Ankunft am 10. April 1945 in der dortigen Gaskammer hingerichtet und ihre leiblichen Überreste im benachbarten Krematorium verbrannt. Dasselbe Schicksal hat auch Ludvík Randýsek aus dem Zlíner Nachbarhaus, der Sohn der zuvor schon hingerichteten Amáie Randýsková mit ihnen geteilt.
Der Vater der Brüder Sousedík František (28. 11. 1896 – 19. 5. 1945), der im Zusammenhang mit der Widerstandsorganisation am 14. März 1943 in Březnice verhaftet worden war, wurde im Konzentrationslager Gollnow gefangen gehalten. Nach dem Todesmarsch endete er in einem Hamburger Krankenhaus, wo er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs an Tuberkulose verstarb.
 
 
MM