Bereits 1928 wurde in Zlín im Sportklub der Firma Baťa eine Sommerhockeyabteilung gegründet. Die ersten Wettkämpfe fanden auf einem Sportplatz am Fabrikgelände statt, und ihre Anzahl entsprach den Temperaturbedingungen, welche die Wintermonaten boten. So wurden vom Hockeyteam im Jahr 1931 sechs Wettkämpfe ausgetragen. Trotzdem wurde „Eishockey, der Sport der Zukunft“, wie von der firmeneigenen Baťa-Presse inseriert wurde, eine immer beliebtere Disziplin. Jedoch konnte sich ohne den Bau eines Winterstadions kein größerer Aufschwung einstellen. Als es im Jahr 1964 schließlich fertiggestellt wurde, reihte sich Gottwaldov zu den übrigen Kreisstädten, in denen man programmatisch Sportanlagen von großer Kapazität baute, was die vom Staat gesteuerte „vereinheitlichte Leibeserziehung“ fördern sollte.
Im Bereich des Březnický-Baches wurde im Wohnviertel Letná in der Nähe des Platzes der Arbeit in drei Etappen und nach dem Entwurf der Architekten Josef Krišký, Šebestián Zelina ein neues Winterstadion errichtet, das mit einem vom Bauingenieur Josef Zeman entworfenen Überdachungssystem versehen wurde. Das Stadion befindet sich in einem abschüssigen Tal oberhalb des Bachbettes, weswegen es teilweise zwischen zwei Verkehrswegen in das Gelände eingelassen wurde. Mit seiner Lage ist es sowohl gegen Hochwasser als auch gegen Grundwasser geschützt. 1953 wurde mit dem Bau begonnen. Hauptinvestor war das Städtische Nationalkomitee von Gottwaldov, Betreiber dann der Verein für Leibeserziehung Gottwaldov. Die Gesamtkosten kletterten bis auf 15,5 Millionen tschechoslowakische Kronen. In der Endphase wurden die Planungsarbeiten von der Planungsgesellschaft Stavoprojekt Brno, Zweigstelle Gottwaldov übernommen.
In der ersten Etappe wurde der Rohbau des Hauptgebäudes errichtet, der Osthang gesichert und die Osttribüne gebaut. Auch die Eisfläche und die Gefrieranlage wurden in Betrieb genommen. In der zweiten und dritten Etappe wurde das Hauptgebäude fertiggestellt, in dem sich die Hilfsbetriebsräume, die Stadionverwaltung und die Kassen befinden. Die symmetrische Gliederung der Nordfassade wird bestimmt durch deutlich hervorspringende Pfeiler und die Verwendung von traditionellem Backsteinmauerwerk. Der Haupteingang befindet sich in diesem Gebäudeteil.
Eines der am meisten geschätzten Elemente des Gebäudes ist das Dach des Stadions. Die Konstruktionslösung stammt von Ingenieur Josef Zeman (1922–1997), ein Absolvent des Instituts für Stahlkonstruktionen der Baufakultät an der Tschechischen Technischen Universität, der im Mettallurgischen Planungsbüro Prag tätig war, wo er Dutzende Sporthallen, Stadions und Brücken entwarf. Das Gottwaldover Stadion überdachte er mit zwei Stahlträgerbögen, die in der Dachmitte zusammenlaufen. Diese Konstruktion bildet das Haupttragwerk, dessen höchster Punkt ein 54 m langes und 10 m breites Oberlicht bildet. Die Bögen mit einer Spannweite von 85 m liegen so in geneigten Ebenen zueinander, dass sie oben zusammenlaufen und sich einander stützen. Dieses statische System ermöglicht es, die Wirkung einer vertikalen und waagerechten Belastung sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung abzuleiten. Die in Längsrichtung gesetzten Bögen behindern die Sicht der Zuschauer auf den 85 × 64 m großen Hallenraum dabei nicht. Die Dachhaut besteht aus Zinkblech und Stahlsprossen. Dank der ausgiebigen Verglasung muss die Halle tagsüber nicht beleuchtet werden.
Die Hallenkapazität wurde für 9200 ausgelegt, davon sind 2200 Sitzplätze. Die Inneneinrichtung besteht aus roten und blauen Kunststoffsitzen. Zur Ausstattung der unter den Tribünen untergebrachten Sportlerumkleideräume gehörte auch eine Sauna und ein Schwimmbecken. Das Stadiongebäude sollte für Kultur- und Sportveranstaltungen dienen, ganzjährig genutzt werden und die Möglichkeit haben, eine Bühne aufzubauen, d.h. sie für Kulturveranstaltungen und auch Sommerkinovorführungen herzurichten. Diese Absicht hat sich jedoch nicht erfüllt, das Stadion fungierte von Anfang an lediglich als Sportstätte.
Das Winterstadion zählt zu den wichtigen öffentlichen Gebäuden der sechziger Jahre, sein markantes Dach bildet eine der Dominanten der Stadt. Im Jahr 1977 wurde in seiner unmittelbaren Nähe eine Sporthalle nach dem Entwurf von Miloš Totušek errichtet. Zwischen den Gebäuden entstand eine Ruhezone. Hinter dem Stadion wurde auch eine Traininghalle fertiggestellt. Seit 1990 trägt die vom Eishockeyklub PSG Berani Zlín genutzte Sportstätte den Namen des Hockeyspielers Luďek Čajka, der an den Folgen einer Verletzung nach einer Begegnung in Košice verstarb. Ähnlich wie die Sporthalle ist auch das Winterstadion in einem schlechten technischen Zustand und wartet auf eine Komplettsanierung. Die Gebäudefassade wird durch visuellen Smog und übermäßige digitale Werbung verunstaltet.
LŠ