Die Planungs- und Hoch- und Tiefbauorganisation Centroprojekt knüpfte nach der Verstaatlichung der Planungs- und Baubüros der Firma Baťa an deren Tradition an. Sie war auf den Bau von Industriebauten für vor allem Leder verarbeitende, Schuh-, Textil-, Maschinenbau- Glas- und Keramikbetriebe ausgerichtet und hatte einen gesamtstaatlichen und auch internationalen Wirkungsbereich. In ihr war die Arbeit von Expertengruppen eng miteinander verbunden, die auf die einzelnen Bereiche einer jeweiligen Problematik beim Bau spezialisiert waren, was eine komplexe Herangehensweise und Zusammenarbeit mit dem Architekten ermöglichte.
Den akademischen Architekten Zdeněk Plesník verband ein wesentlicher Teil seines Lebens mit der Arbeit für Centroprojekt. Für seine Mutterfirma entwarf er in Zusammenarbeit mit den Architekten Karel Krčmář, Ivan Přikryl und Oldřich Šlesinger in der Nähe des Stadtzentrums das Verwaltungsgebäude am Kudlover Stausee. Plesník konzipierte den Sitz dieses wichtigen Planungsinstituts als Kubus mit Hängefassade. Das siebenstöckige Objekt hat einen quadratischen Grundriss mit den Seitenmaßen von 43,4 x 43,4 m und ein Innenatrium im Mittelteil. Die Tragekonstruktion besteht aus Stahlstützen in einem Modulnetz von 6 x 6 m mit hochgezogenen Decken. Die vorgesetzte verglaste Fassade, die das Objekt vereinheitlicht, besteht aus blauen Boleticer Platten. Das letzte Stockwerk ist auf allen Seiten nach Innen versetzt, mit einem Flachdach versehen und wurde erst später als Aufstockung entworfen. Der an der Nordseite in der Achse des Objektes untergebrachte zentrale Haupteingang wurde zum Akzent des Baus. Hervorgehoben wird er durch einen versenkten Windfang, eine vorgesetzte Treppe und eine an den Seiten von zwei Säulen getragene Vordachplatte.
Das mit Großraumbüros ausgestattete Gebäude hatte vier fast identische Etagen mit Planungsarbeitsstätten, im dritten Obergeschoss waren die Verwaltungs- und Gesellschaftsräume, ein Kinosaal, eine Kantine mit Buffet, eine Bibliothek und ein Lesesaal, ein Sitzungs- und Verhandlungssaal untergebracht. In dem Gebäude befanden sich auch die Räumlichkeiten für eine Druckerei, ein Kopierzentrum, eine Fotoabteilung, eine Werbeabteilung, eine Buchbinderei, ein Archiv, ein Labor, für Garagen und weitere technische Betriebsstätten. Die Innenräume wurden von der Architektin Eva Bánovská entworfen und mit Kunstwerken ausgestattet. Die einheitliche Komposition des zu den Büros führenden Eingangsraumes wurde durch eine aus Schiefer bestehende Reliefwand und eine konstruktive Skulptur von Antonín Gajdušek (1968) sowie das geätzte Buntglasfenster "Projekte" von Jan Gajdoš und Oldřich Šlesinger (1975) gestaltet.
Das Centroprojekt-Gebäude wurde dergestalt zu einem bedeutenden stadtbildenden Element, das städtebaulich gelungen zwischen dem Kollektivhaus und dem Stauseebecken, in dem sich seine Silhouette spiegelt, in Zentrumsnähe eingefügt wurde. In dichter Nachbarschaft des einzelstehenden Objektes wurde in den Jahren 1997–1999 das Gebäude der Versicherungsgesellschaft Kooperativa und das Sportareal von dem Architekten Jiří Záhořák hinzugebaut. In den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden in der Eingangshalle und an der Rezeption sowie an einer unpassenden Untersicht im ersten Stock durchgeführt, die auch ein Kunstwerk in Mitleidenschaft zog. Das Gebäude dient immer noch den Bedürfnissen der heute bereits transformierten Firma Centroprojekt und stellt auch anderen kommerziellen Subjekten Büroräume zur Verfügung. Seit 1990 ist das Objekt als Bestandteil der Zlíner Denkmalzone denkmalgeschützt.
LH