Der Architekt Hynek Adamec gehörte zusammen mit dem Bauunternehmer Bohumír Kula und den Architekten Miroslav Drofa und Jiří Voženílek zu den Fachleuten, die sich bereits während der Zwischenkriegszeit bei der Firma Baťa systematisch mit Fragen zur Herstellung von Fertigteilen und ihrer Verwendung beschäftigten und diese Richtung auch nach 1945 fortsetzten.
Hynek Adamec wurde am 13. Juli 1910 in Rokytnice im Bezirk Přerov geboren. Er besuchte die Baugewerbeschule und die Tschechische technische Hochschule in Brünn. In den Jahren 1931–1932 arbeitete er im Brünner Atelier seines Professors Emil Králík. 1933 hat man ihn in Brünn damit beauftragt, die Bauaufsicht über den von den Architekten Vladimír Fischer und Bedřich Rozehnal entworfenen Bau der Masaryk-Heilanstalt Haus des Trostes (heute Masaryk-Institut für Onkologie) wahrzunehmen.
Danach erhielt er im Jahr 1934 eine Stelle in der Bauabteilung der Firma Baťa. Damals war er mit einer zahlreichen Gruppe von Architekten nach Zlín gekommen und beteiligte sich an einer Reihe von Forschungsprojekten der Firma. 1935 entsandte man ihn in eine der ausländischen Satellitenstädte der Firma Baťa nach Tilbury bei London. Während seines dortigen Aufenthaltes besuchte er in den Jahren 1935–1938 das Königliche Institut britischer Architekten (Royal Institute of British Architects). In London heiratete er auch Marie Išová. Nach seiner Rückkehr aus England setzte er seine Arbeit bei der Firma Baťa und im Zlíner Forschungsinstitut für Fertigbauten fort.
Im Jahr 1939 hat man in Zlín unterhalb des Stadtteils Burešov nach seinem Entwurf kleine Häuser gebaut, die eine einzige Wohnung enthielten und als Typ Adamec bezeichnet wurden. In den Jahren 1946–1947 wurde er offiziell als Beamter in Prag geführt, hatte aber weiterhin noch in Zlín gearbeitet. Ab dem 1. Juli 1947 war er wieder in Zlín registriert. Nach Februar 1948 arbeitete Adamec in der Studienabteilung für Fertigbauten des Betriebs Stavosvit (später Stavoprojekt).
Die Ergebnisse der theoretischen und praktischen Vorbereitungsarbeiten für Fertigbaukonstruktionen und ganze Häuser wurden in Zlín erstmals im Jahr 1943 in der Straße Štefánikova vorgestellt, wo versuchsweise drei Doppelhäuser in Fertigbauweise errichtet wurden. Der Architekt Adamec stützte sich dabei nicht nur auf in der Firma durchgeführte Experimente, sondern knüpfte auch an Erfahrungen an, die er mit der Entwicklung solcher Haustypen im Ausland gemacht hatte. Weitere sechs in Fertigbauweise gebaute Doppelhäuser wurden 1946 in der Siedlung Lesní čtvrť errichtet, und zwar nach Entwürfen, die von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Bohumír Kula und Hynek Adamec ausgearbeitet wurden. In demselben Jahr ging man beim Bau von Fertigbauten vom Versuchsstadium zur Serienproduktion über. Obwohl es letztendlich zu keiner größeren Verbreitung dieser Haustypen kam, hat man die mit den ersten Versuchshäusern erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen bei der Entwicklung und Realisierung der ersten Vollwand-Plattenbauten umgesetzt. Im Jahr 1951 baute Adamec in der Straße Podvesná IV ein dreistöckiges Fertighaus, 1953 gemeinsam mit Bohumír Kula dann den Vollwand-Plattenbau „G 40“ in der Straße Benešovo nábřeží und im Jahr 1957 in derselben Straße das Eckhaus „G 55“. Obwohl die im damaligen Gottwaldov entworfenen Plattenbauten noch nicht perfekt ausgearbeitet waren, haben sie sich wegen des akuten Bedarfs an neuem Wohnraum in der Nachkriegszeit sehr schnell über die ganze Republik massenhaft ausgebreitet.
Im Jahr 1957 hat Adamec im Geiste des sozialistischen Realismus (des sog. Sorela) in der Tomáš-Baťa-Avenue in der Nachbarschaft der Polyklinik das Gebäude für die staatliche Kraftverkehrsgesellschaft ČSAD entworfen. So wie Miroslav Drofa beim Bau der Polyklinik, ist es auch Adamec geglückt, diesen gewünschten Architekturstil relativ gelungen mit den traditionellen Elementen der Backsteinarchitektur zu kombinieren.
Er starb am 21. November 1960.
LH