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Bohumír Kula


Geburtsdatum 1914 Orlová-Lazy
Todesdatum 1996 Zlín

Bohumír Kula war Baumeister bei der Firma Baťa. Er wurde am 2. November 1914 in Orlová-Lazy geboren. 1933–1937 besuchte er in Brünn die Höhere Gewerbeschule für Bauwesen. Ab 1939 arbeitete er in der Bauabteilung der Firma Baťa in Zlín. Er war einer der wichtigen Mitarbeiter, die an der Entwicklung und am Bau der firmeneigenen Fertighäuser beteiligt war. 1941 wurde er Mitglied der neugegründeten Forschungsgruppe, die sich mit der Verwendung verschiedener Baustoffe für die Standardtypen der firmeneigenen Familienhäuser und mit Lösungen für Fertigbauten der zweistöckigen Einzel- und Doppelhäuser beschäftigte. Ab 1942 war er ihr Leiter.
Nach der Verstaatlichung der Firma Baťa (1945) und der Abgrenzung der Bauabteilung war er ab 1949 als leitender Mitarbeiter der technisch-technologischen Forschung am Forschungsinstitut der tschechoslowakischen Baubetriebe Prag in der Außenstelle Gottwaldov tätig. So wie auch andere Beschäftigte der ehemaligen Forschungsabteilung der Firma Baťa fand er am Forschungsinstitut für Fertigbauten (VÚMS) in Gottwaldov Verwendung. In den Jahren 1974–1975 war er als Ratgeber des Direktors des Forschungsinstituts für Industriebauten tätig. Seine Tätigkeit richtete sich auf die Produktion von Industriebauten. Er war Mitautor von fünf Patenten und Autor von einer Reihe von Fachartikeln in der Presse des Unternehmens.
Zu seinen Realisationen zählen Versuchsfertighäuser und Doppelhäuser der Firma Baťa im Zlíner Stadtviertel Díly II (1942), Fertighäuser im Viertel Lesní čtvrť (1946), an denen er mit dem Architekten Hanek Adamec zusammenarbeitete, und am zweistöckigen Fertigdoppelhaus „K“  in Zlín (1947). Bedingung des pragmatisch denkenden Unternehmens war, dass die Fertigstellung von Fertigbauten wirtschaftlicher und schneller sein müsse als der Bau der eingeführten Backsteinhäuser.
Die nach dem Muster der Zlíner Bauarbeiter aus Fertigbetonteilen errichteten Fertighäuser boten sich als Ausgangspunkt an, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Tschechoslowakei herrschende Wohnungsnot zu lindern. Die Zlíner Arbeitsverfahren wurden in der gesamten Republik übernommen. Bohumír Kula war 1953 auch – wieder in Zusammenarbeit mit dem Architekten Hynek Adamec – an der Entwicklung des zweistöckigen als „G 40“ bezeichneten Fertighauses beteiligt (G wie Gottwaldov und 40 Wohnungen). Das G 40 wurde der erste gesamtstaatlich verwendete Plattenbautyp. 1955 arbeitete er zusammen mit der Architektin Zdeňka Myslivečkova an der Entwicklung und Realisierung eines weiteren Fertighaustyps mit der Bezeichnung „G 55“ und  an dessen Variante Typ „G 56“ für den Baubedarf in Brünn. Geimeinsam mit dem Architekten Arnošt Kubečka stand er Pate bei einer Serie von 11 Fertigplattenbauten vom Typ „G 57“, der ab 1958 erneut gesamtstaatlich verwendet wurde.
Bohumír Kula starb am 16. September 1996 in Zlín.
 
 
LH