Adalbert Hans Ženatý, bekannt unter dem Pseudonym Berty, wurde am 22. Februar 1889 in Brünn geboren. Er war tätig als Maschinenbauingenieur, Journalist und als Schriftsteller, an der Wende der 1920er 1930er Jahre auch als wichtiger Mitarbeiter von Tomáš Baťa. Er besuchte das Tschechische Realgymnasium in Brünn, die Deutsche technische Hochschule (1906–1909) und die Tschechische technische Hochschule Fachrichtung Maschinenbau. Sein 1909 begonnenes Studium wurde vom Ersten Weltkrieg unterbrochen, in dem er an der russischen Front gefangen genommen wurde, wo er als Legionär aufgeführt wurde. Seine Hochschulausbildung schloss er erst nach dem Krieg ab, wahrscheinlich 1919. Zur gleichen Zeit zieht er nach Amerika, wo er die anschließenden zehn Jahre zunächst als Arbeiter beschäftigt war und später in einem Kraftwerk arbeitete und in Rochester ein Gewerbe unterhielt.
Während seines ersten Aufenthalts in den Vereinigten Staaten wird Berty Ženatý Korrespondent der Tageszeitung Lidové noviny, für die damals beispielsweise auch Karel Čapek oder Edvard Valenta als Autoren beliebter Reiseberichte geschrieben haben. Ženatý publizierte darin Feuilletons, in denen er den Alltag gewöhnlicher Amerikaner schilderte.
Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf technische Neuheiten (New Yorker Rolltreppen), amerikanische Fabriken, die Pfadpfinderbewegung und die Kindererziehung. Auch den Frauen widmete er große Beachtung, die er als emanzipiert, häufig in Lohn und Arbeit stehend bezeichnete und die in ihren Haushalten die modernste Technik nutzten. Dank seinen Momentaufnahmen gewann er eine große Leserschaft, aber auch Kritiker, die auf seine Bemühung hinwiesen, Amerika nur im besten Licht darzustellen.
Seine Feuilletons gab er 1927 unter dem Titel Das Land der Stars und Stripes in Buchform heraus. Diese zweibändige Publikation, deren Umschlag Karel Teige gestaltet hat, wurde gleich nach ihrem Erscheinen zu einem Bestseller. Dank seiner technischen Ausbildung schrieb Ženatý immer häufiger auch Artikel mit Beschreibungen amerikanischer Häuser, ihrer Entwürfe und Ausstattung. Detailliert beschäftigte er sich mit den einzelnen Bestandteilen des Haushalts, große Aufmerksamkeit widmete er dabei der Kücheneinrichtung, leichten Möbeln und erklärt die Bedeutung eines Familienkamins. Diese Beschreibungen ergänzte er um einfache Zeichnungen. Das sogenannte „gute Wohnen“ verarbeitete er später in dem 1931 erschienenen Buch Amerikanische Häuschen.
Die optimistische Schreibweise Ženatýs gefiel Tomáš Baťa, der ebenfalls ein begeisterter Bewunderer Amerikas war, weswegen Ženatýs Artikel ab 1924 auch in der von der Firma Baťa herausgegebenen Presse erschienen. Darüberhinaus wurden an Ženatý auch andere Arbeiten vergeben. So besorgte er beispielsweise für das Unternehmen Fachliteratur über amerikanische Asphalt- und Betonstraßen und Pläne von modernen amerikanischen Schulen und Hotels. Im Jahr 1927 kaufte Ženatý für die Firma Baťa das Katalogholzhaus Alladin und ließ es nach Zlín befördern. Dieses kleine Haus steht bis heute im Stadtviertel Letná. Für Baťa suchte Ženatý auch einen Facharbeiter, der den Handwerkern in Zlín „amerikanische Baumethoden“ vermitteln konnte. Ženatýs technische Kenntnisse lieferten den theoretischen Hintergrund für die beschleunigte Standardisierung und Typisierung des Baus von Serienhäusern im Baťaschen Zlín.
Im Jahr 1928 wurde nach Ženatýs Plänen im Stadtviertel Nad Ovčírnou die Replik eines amerikanischen Familienhauses gebaut. Dort lernten die örtlichen Handwerker erstmals wie ein amerikanisches Fenster gesetzt wird oder wie man Treppen stabiler baut. In dieser „Villa am Wald“ wohnte Ženatý mit seiner Frau Františka vom 1. Mai 1928 bis zum 31. Dezember 1930 und hat in ihm als Chefredakteur der Firmenzeitschrift Sdělení (Mitteilungen) gearbeitet. Im Laufe seiner Tätigkeit erschienen in diesem Presseorgan mehrere Reportagen, Feuilletons und Fotografien, die Zeitschrift sollte zu einem modernen Nachrichtenblatt werden. Die Zusammenarbeit mit der Firma Baťa war letztendlich relativ kurz. Nach gemeinsamer Übereinkunft verließ Berty Ženatý Zlín und ging nach Prag, wo er Leiter der Reklame- und Propagandaabteiung der Prager Vereinigten Eisenhütten wurde (1931–1938). Sein Patz wurde danach von Antonín Cekota eingenommen.
1931 gab er das Buch Amerikanische Häuschen heraus, an dessen Entstehung auch seine Frau Fanuška als Autorin beteiligt war. Die Publikation sollte als Inspiration für ein modernes und gesundes Wohnen dienen und zugleich Ratgeber für diejenigen sein, die ein eigenes Haus bauen wollen. Darin wird auch das Haus detailliert beschrieben, das von den Ženatýs in Zlín bewohnt wurde, einschließlich der Art und Weise der Wandbehandlung, der Innenräume und der technischen Ausstattung. Das Buch enthält auch Zeichungen und Grundrisse von verschiedenen Haustypen und Wochenendhäusern. 1939 zog Berty Ženatý wieder nach Amerika, wo er bis zu seinem Tode im Jahr 1981 blieb. Zu seinen späteren Veröffentlichunge zählt das Buch Piraten und Seeräuber (Piráti a bukanýři).
LŠ