Jiří Kotásek wurde am 25. August 1943 in Zlín geboren. Er studierte Architektur und Raumplanung an der Fakultät für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Brünn. Seine berufliche Laufbahn war mit der Organisation Centroprojekt in Zlín verbunden, wo er von 1967 bis 1990 tätig war. Dieses Planungs- und Ingenieurbüro wurde im Rahmen der Verstaatlichung der Bauindustrie nach dem Krieg gegründet und konzentrierte sich hauptsächlich auf die Planung von Anlagen für die Leder- und Textilindustrie, oft mehrstöckige monolithische Gebäude. Heute setzt das Unternehmen seine Tätigkeit unter dem Namen Centroprojekt Group a. s. fort.
Jiří Kotásek arbeitete als leitender Projektant, später als Leiter des Entwicklungszentrums und als Direktor des gesamten Instituts. Er war an einer Reihe von Entwürfen und Realisierungen von Centroprojekt beteiligt, zum Beispiel in den siebziger Jahren am Forschungsinstitut der Baumwollindustrie (1974) oder an der Weberei für den Staatsbetrieb Velveta Varnsdorf (1977). Sein bekanntestes Werk aus den achtziger Jahren ist das zwischen 1982 und 1985 errichtete Hallenbad mit 50-Meter-Becken in Gottwaldov. Das Gebäude mit seinem markanten vorspringenden Dach und dem Sockel aus Sichtbeton bildet zusammen mit dem bereits 1950 von Vladimír Karfík entworfenen Hallenbad und dem Jugendstadion ein neues städtebauliches Element im Zentrum von Zlín.
Neben seiner architektonischen Praxis widmete sich Jiří Kotásek auch der Publikationstätigkeit. Seine Artikel fanden sich im regelmäßig erscheinenden Firmenbulletin von Centroprojekt wie auch in den nationalen Fachzeitschriften Československý architekt und Architektura ČSSR, und er ist auch Mitautor der Sammelpublikationen Centroprojekt 1975 und Centroprojekt 1985. In den neunziger Jahren arbeitete er für das Designzentrum von SAKS Zlín, später MSI Zlín.
LŠ