Vladimír Kubečka zählte zu den bedeutenden Architekten, die die Bautradition der Firma Baťa aus der Zwischenkriegszeit nach 1945 erfolgreich fortsetzten. Er wurde am 18. September 1913 in Ostrava geboren. Er absolvierte die Fachschule für Holzverarbeitung in Valašské Meziříčí (Prof. Josef Místecký) und 1936 die Kunstgewerbeschule in Prag (Prof. Pavel Janák) und trat als Architekt in die Firma Baťa ein. Die Entwicklung von Zlín in der Zwischenkriegszeit, welche durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde, war eng mit dieser Firma verbunden. Bei der Bombardierung am 20. November 1944 wurden viele Gebäude in der Stadt und Teile der Fabrikanlagen beschädigt oder zerstört. Nach dem Krieg war es notwendig, die Trümmer zu beseitigen, damit das Leben in der Stadt und die Produktion wieder anlaufen konnten. In dieser Zeit schuf der Architekt Vladimír Kubečka eines der interessantesten Gebäude auf dem Fabrikgelände – das zentrale Schuhlager mit der Nr. 34. Der Bau, welcher sich zwischen der Leder- und der Gummischuhproduktion befindet, wurde von seinem Entwurf im Jahr 1947 bis 1955 in drei Etappen realisiert. Bei dem Projekt handelte es sich um den ersten Versuch einer modernen Lagertechnik in der Tschechoslowakei mit einer ausgeklügelten Organisation der innerbetrieblichen Transporte und einem System zur Waggonverladung der Fertigprodukte. Für Baťov/Otrokovice entwarf der Architekt das Gebäude der Solengerberei. Interessant an diesem Gebäude sind wiederum die konstruktiven Elemente, die in Zusammenarbeit mit Prof. Konrad Hruban entworfen und ausgeführt wurden.
Vladimír Kubečka war in erster Linie Stadtplaner. In den Nachkriegsjahren wurde er zusammen mit den Architekten František Lýdie Gahura, Vladimír Karfík und Jiří Voženílek Mitglied der Gruppe, die sich dem Bebauungsplan von Zlín widmete. In den Jahren 1946–1948 erarbeiteten Jiří Voženílek und Vladimír Kubečka einen Richtplan für das Industriegebiet Zlín – Malenovice – Otrokovice und 1947 eine Studie zur Entwicklung des östlichen Teils von Zlín. In diesem Teil der Stadt konzentrierte sich der Wohnungsbau im Gegensatz zur Vorkriegszeit nicht mehr auf den individuellen Wohnungsbau, sondern auf die Errichtung großer Wohnblöcke. Die Autoren beschäftigten sich eingehend mit der Einbettung der Hochhäuser in das Stadtbild im gesamten Flusstal der Dřevnice. An der Stadtplanung beteiligte sich Kubečka auch 1946, als er im Rahmen des ersten Zweijahresplans den Bau von dreigeschossigen Wohnhäusern im Stadtteil Obeciny (Julius-Fučík-Viertel) entwarf. Mit diesen Häusern begann im Zlín der Nachkriegsjahre der Übergang zu einer anderen Wohnform, und sie boten einen höheren Wohnkomfort. Der Autor des architektonischen Entwurfs war Vladimír Karfík. Eine weitere Gruppe von dreigeschossigen Häusern desselben Typs wurde in den Jahren 1948–1949 im Stadtteil Zálešná errichtet. Gemeinsam entwarfen Kubečka und Karfík im Jahr 1950 auch das Gebäude (ursprünglich zwei Gebäude) des Bezirksnationalausschusses in Gottwaldov. Nach 1948 wurde Vladimír Kubečka Direktor des Projektbüros der Leichtindustrie in Gottwaldov (später Centroprojekt) und arbeitete in dieser Position bis 1970, als er aus politischen Gründen die Firma verlassen musste. Er starb am 17. März 1977 in Zlín.