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Dominik Fey


Geburtsdatum 6. 7. 1863 Písek
Todesdatum 21. 9. 1950 Uherské Hradiště

Man pflegt Dominik Fey als den ersten Architekten der Stadt Zlín zu bezeichnen – erst mit dem Bau der historisierenden Gebäude der Darlehenskasse und der Bürgerschule, die zur neuen Dominante der Stadt wurden, erhielt das Zentrum einen städtischen Charakter. Fey wurde 1863 in der südböhmischen Stadt Písek als ältester Sohn in die Familie des städtischen Hausmeisters Václav Fey geboren. Er besuchte die örtliche Realschule und ging dann auf die Tschechische Technische Hochschule in Prag, wo er ab 1882 das Fach Tiefbauwesen belegte. Nach seinem ersten Staatsexamen unterbrach er 1885 das Studium, nahm es ein Jahr später wieder auf, schloss die Hochschule dann jedoch ohne Staatsexamen ab. Während des Studiums unternahm er eine Reihe von Reisen nach Süd- und Westeuropa, später besuchte er auch die ägytische Stadt Alexandrien. Seine ersten praktischen Erfahrungen machte er in Prag mit kleineren Aufträgen zur Renovierung historischer Palais und in Jiří Stibrals Atelier, einem Architekten, dessen Entwürfe vornehmlich im Neorenaissancestil gehalten waren und mit dem er den Entwurf zur Umgestaltung von Schloss Průhonice ausarbeitete. Als Student wurde er 1893 Mitglied im Ingenieur- und Architektenverband. Den Titel Ingenieur erlangte Fey erst im Jahr 1917.
Ab 1892 war er in Uherské Hradiště tätig, wo er 1895 ein eigenes Architektenbüro gründete, später wurde er dort auch Stadtarchitekt. Dominik Feys Entwürfe fallen in die Zeit des Historismus und des späten Jugendstils. Die Bauten sind häufig reich verziert, an ihnen ist zu erkennen, dass sie von der Volksarchitektur und vom Werk des Architekten Dušan Jurkovič inspiriert wurden. Im Hinblick auf den Charakter der Aufträge, bei denen es sich oft um öffentliche Gebäude handelte, sind seine Arbeiten zumeist im Neorenaissancestil gehalten.
Als er 1896 von dem Zlíner Bürgermeister Mikuláš Kašpárek darauf angesprochen wurde, für den Bau einer Bürgerschule die Pläne auszuarbeiten, steht Dominik Fey immer noch am Anfang seiner Karriere. In Uherské Hradiště hatte er bis dahin das Familienhaus für JUDr. František Vysloužil gebaut (1894) und die Bauaufsicht beim Bau des Gerichtsgebäudes wahrgenommen. Zum Bau der Zlíner Schule ist eine umfangreiche Korrespondenz überliefert, aus der hervorgeht, dass der Architekt dazu imstande war, den Ablauf und die Logistik des Baus unter Berücksichtigung der Verkehrssituation, der Jahreszeit und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften zu organisieren. Die im Neorenaissancestil gehaltenen Gebäude der Schule und der Darlehenskasse wurden zu repräsentativen Zlíner Bauten, welche die Nachbargebäude dominierten und das Zentrum des kulturellen Lebens in der Stadt bildeten. 
Dank erfolgreicher Aufträge wurde Dominik Fey Ende der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts in Südmähren zu einem der gesuchtesten Architekten. Auch aus der Slowakei oder aus Ungarn erhielt er Aufträge und Angebote, an Wettbewerben teilzunehmen. Seine Genauigkeit und Zuverlässigkeit waren allseits bekannt, weswegen ihm auch Bauabnahmen und die Überprüfung von Kalkulationen übertragen wurden. Im Jahr 1904 stellte er einen seiner bedeutendsten Aufträge fertig: das Rathaus in Napajedla, an dem er mit weiteren Künstlern zusammenarbeitete, von denen die Verzierung des Gebäudes stammt. Im Jahr 1920 war er eines der Jurymitglieder, die über das Aussehen des neuen Zlíner Rathauses entschieden.
Im Jahr 1905 hatte Tomáš Baťa von seiner ersten Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika Pläne zum Bau eines Fabrikgebäudes mitgebracht. Zwecks Umsetzung dieser Pläne sprach die Firma Baťa Dominik Fey an, der den ersten Standardtyp eines Produktionsgebäudes der Firma Baťa entwarf und der dann in mehreren Versionen variiert wurde. Es handelte sich um die Industrieobjekte im Ostteil der Fabrik, die heute nicht mehr exisiteren, weil sie 1944 von einem Luftangriff zerstört wurden. An ihrer Stelle stehen heute die Gebäude Nr. 14 und 15.
Dominik Fey hat während seiner beruflichen Karriere Dutzende von Bauten entworfen, neben Schulen (Kroměříž, 1901; Strážnice, 1912–1913; Gymnasium in Boskovice, 1903) und öffentlichen Gebäuden baute er auch kleinere Kirchenbauten (Pfarrgebäude in Bystřice pod Hostýnem, 1907–1908), er war am Wiederaufbau der Barockschlösser von Bílovice und Buchlovice beteiligt. Erwähnenswert sind auch Produktionsgebäude und landwirtschaftliche Bauten wie etwa ein Gestüt in Napajedla (1904, 1914).